Vom Ort des Schreckens am Flughafen, kaputten Daumen und einer missverstandenen Handgeste

Mein Daumen. Über fünf Wochen lang DAS Sinnbild für Schmerz, Qual und Schöpfungsursprung fantasievoller Fluchworte. Er fühlte sich so an, wie ein von der Eifelturmspitze geworfenes Ei aussieht. Ich nannte es eine unmenschlich auszuhaltende Pein, meine wunderbare Frau beschrieb es lapidar als verstauchten Daumen mit den Symptomen eines Männerschnupfens. Wie auch immer. Es ist mein Daumen, es galt mein Schmerzempfinden. Viel interessanter war sowieso der Umstand, wie und wo es zu dieser (lebensgefährlichen!) Verletzung kam….

Der Flughafen. Ort der Begegnungen, Erwartungen und der günstigen Duty-Free Zigaretten. Man kommt als Privatperson hierher um in den Urlaub zu fliegen, als Unternehmer, um seine Geschäftspartner aufzusuchen oder als Bartträger mit Rucksack, um das Sicherheitspersonal nervös zu machen. Ich verbinde den Flughafen immer mit einem schönen Gefühl. Egal ob Hin- oder Rückflug: Vorfreude, Erinnerung und das schleichende Gefühl, das Kind zuhause auf der brennenden Herdplatte vergessen zu haben begleiten mich dabei immer. Egal zu welcher Tageszeit man dort ist, man ist nie der Einzige, der sich in diesem Areal ein Glas Alkohol gönnt. Dafür hat es u.a. einfach zu viele Piloten. Es ist der Ort, wo man sich, zwecks Zeitvertreib bis zum Abflug, in einem Rolex- oder Breitling-Laden schon mal 10 Luxusuhren einfach so präsentieren lassen kann, um einen Verkäufer dann mit der Begründung, dass das Handy als Zeitmesser ja eigentlich genügt, weinend zurücklassen zu können. (genau, Luxusuhren, nicht Luxushuren; und letztere wollen sowieso neuerdings Flugbegleiterinnen genannt werden) Ja, so ein Flughafen ist was spannendes.

Dass so ein Flughafen aber auch über einen Ort des Schreckens verfügt vergessen dabei viele. Und damit meine ich nicht die Sicherheitskontrolle, wo der Typ mit Schweissfüssen vor dir die Schuhe auszieht oder die Fussgängerpassage mit den als Südamerikaner verkleideten Italiener, welche nonstop „El Condor Pasa“ musizieren.

Nein, ich spreche vom Gepäckausgabeband. 200-6

Denn egal in welchem Land, kaum ist der Flieger am Boden, das Handgepäck 0.05 Sekunden später aus der Ablage geholt und die Gangway freigegeben, pressen sich die Fluggäste schnellst möglichst auch schon aus dem Flugzeug und eilen dem Gepäckausgabeband entgegen. Die Dunkelziffer an totgetrampelten Passagieren beim Verlassen eines Flugzeuges ist dabei ein strenggehütetes Geheimnis einer jeder Fluggesellschaft und erschreckend höher als vermutet. In diesem Beitrag geht es aber um meinen arg lädierten Daumen und nicht einfach nur um ein paar tausend Nischentote. Also weiter im Text.

Schafft man es lebend in den Gepäckausgaberaum folgt der Alptraum eines jeden Chiraptophobikers (die Angst vor Berührung; bitte nicht verwechseln mit der Coprophobie, der Angst vor Exkrementen). Dichtgedrängt wie in einer japanischen U-Bahn zur Rushhour stehen da Mann und Frau Schulter an Schulter direkt am Gepäckband nebeneinander. Nicht mal der amerikanische Präsident wird dermassen gut abgeschirmt. Oder Frauen zu Silvester am Kölner Bahnhof. Betrachtet man die Leute hier am Band, kommen einem Begriffe wie nahtlos oder fugenfrei in den Sinn. Kein Wunder tauchen hier am Gepäckband auch immer öfters Fussballtrainer mit ihren Spielern auf, um ihnen zu zeigen, wie eine lückenlose Mauer auf dem Spielfeld auszusehen hat. Nein, #armlänge am Gepäckband gibt es definitiv nicht.

Dazu verteilt sich die gesamte Masse auf einer Länge von 10 Meter genau an der Stelle, an welcher der Abstand zwischen Band und Ausgang am geringsten ist. Die restliche Länge von 90 Meter des Gepäckbandes bleibt leer, weil man dank dem Gedränge da auch gar nicht mehr hinkommt. Diese geballte Konzentration von Menschen auf nur 10% des zur Verfügung gestellten Platzes sieht man ansonsten nur noch bei einem Fussballspiel von fünfjährigen Kindern; mit dem Unterschied, dass sich die Kinder dabei zivilisierter benehmen.
Menschen, welche es beim Zugfahren ansonsten fertigbringen, ein Viererabteil mit ihren persönlichen Gegenständen so zu belegen, damit sie auch ja alleine sitzen können, suchen hier plötzlich Nähe. Notabene zum Gepäck, nicht zu den Menschen. Und so sehen nur ein paar wenige die Koffer, während sich die Mehrheit den Hals verdrehen muss, um überhaupt etwas erkennen zu können. Hier an diesem Ort versteht man plötzlich, wie sich Gimli bei der Schlacht von Helms Klamm gefühlt haben muss 200-8

 

Und hier an diesem Ort des Schreckens, oder „Die Whoopie-Goldberg-Zone“ wie ich es nenne, ereignete sich auch mein  angesprochenes Daumen-Malheur:
Ich sehe zufällig meinen Koffer und begebe mich mit kleinen, vorsichtigen Schritten Richtung Gepäckband. Jemand verwechselt mich mit Achilleus und fährt mir mit dem Gepäckwagen in die Ferse rein. Hinkend gehe ich weiter und nutze geschickt jede Lücke. Trotz der Ignorierung auf meine Bitte um etwas mehr Platz, schaffe ich es irgendwie ans Band um tatsächlich den Koffergriff erfassen zu können. Weil sich der Koffer aber weiterhin auf dem Band fortbewegt und die Leute am Band unbeirrt stehenbleiben und ihren Platz stoisch verteidigen, befindet sich meine Hand beim Hochheben des Gepäckstückes in einem äusserst ungünstigen Winkel, und zack, nach Drehmoment-Hebelgesetz-Formel, ist der Daumen auch schon verstaucht und die Sehnen angerissen…..kaputt durch Koffer vom Gepäckausgabeband nehmen. Wie unnötig ist denn bitte das!

Ich bin aber lange nicht die einzige Person, welcher so ein Missgeschick Schusseligkeit schmerzhaftes Trauma wiederfuhr. Dank stundenlangen Recherchen während der Arbeitszeit erfuhr ich, dass sich schon derart viele Menschen so den Daumen verstauchten, dass die Opfer unter sich sogar eine Handgeste als Erkennungszeichen ausmachten. Ähnlich wie bei den Freimaurer ist dieses Zeichen der Gemeinschaft weltweit zu beobachten. Euch ist das noch nie aufgefallen? Mit Bestimmtheit ist es das! Ihr habt die „Ich-hab-den-Daumen-auch-beim-Koffer-vom-Gepäckausgabeband-nehmen-verstaucht“-Geste einfach nur jedes Mal missverstanden.

Achtung, jetzt kommt das Aha-Erlebnis:

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Was dachtet denn ihr, für was der ausgestreckte Daumen steht?!?

Vegetarische Zombies

Im letzten Monat bestätigte die WHO, dass bearbeitetes rotes Fleisch krebserregend sein kann. Mit dieser Nachricht brachte die Organisation zwar die Besitzer von rotem Fleisch wie Rind und Schwein zum Jubeln, weil es aber nicht gleichzeitig  auch weisses Fleisch betraf, sorgte sie  auch für unglaublich schlechte Stimmung bei Geflügelspeisearten wie Huhn, Ente und Kanarienvogel. giphy-2Ja, seit die Plantagenbesitzer im Süden der USA 1865 von der Beendigung der Sklaverei erfuhren, war dies die wohl schlimmste Nachricht für weisses Fleisch seit langem. Denn sollte die WHO mit ihrer warnenden Meldung die Fleischesser wirklich erreicht haben, so würden sich nun alle auf das Geflügel stürzen.

Tschüss Rindersteak, Hallo Flamingo-Schnitzel.

Gleichzeitig sorgte die Mitteilung aber auch zu Freude und Schadenfreude bei Vegetarier und die Nachricht verbreitete sich schneller als man Dinkel-Gemüse-Pfanne sagen konnte. Für sie war es nicht nur eine weitere Bestätigung ihrer Einstellung, sie hatten zugleich auch einen neuen Kampfruf: Sojabrot und Sixpack oder Kalbfleisch und Krebs

Selig wie ein Freiland-Broccoli lehnten sie sich also im Naturfaser-Sofa zurück und warteten freudig gespannt auf weitere Neuigkeiten.

Es folgten auch noch weitere Neuigkeiten. Und was für welche!

Diese verbreiteten sich natürlich auch hier in der Schweiz. Als ich beim gemütlichen Abendessen davon hörte, verschluckte ich mich fast an meinem Bernhardiner-Filet so schockiert war ich. Ein amerikanisches Lebensmittellabor hatte herausgefunden, dass sich in einigen untersuchten vegetarischen Hot-Dog-Würstchen nicht nur Fleisch befand, es wurden auch Spuren menschlicher DNA gefunden!

Stellen wir uns also den Tatsachen und bringen es auf den Punkt: Vegetarier sind Kannibalen. 

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Ja, was wir insgeheim schon immer vermuteten, wurde nun bewiesen. Der einzige Unterschied zwischen Zombies und Vegetarier ist also nur noch ein funktionierender Herzmuskel (und vielleicht noch die Hygiene) Kein Unterschied gibt es dafür bei der Verpflegung. Was steckt aber wirklich hinter dem menschlichen DNA-Fund in Nahrungsmitteln?

Dr. med. Yuri Charkow vom russischen Nahrungsinstitut мя́со in Moskau wollte aufgrund seiner Aussage nicht nur anonym bleiben, sondern ist auch langjähriges Mitglied des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (kurz WFP). Er sagte: „Die langsame aber kontinuierliche Beimischung von menschlichem Fleisch in der Nahrungsmittelindustrie ist ein Prozess, der schon seit langem und erfolgreich umgesetzt wird und zwar nicht nur bei vegetarischen Produkten. Schliesslich sei das Ziel der Organisation nicht nur die weltweite Hungerkrise zu bekämpfen, sondern auch ihren Teil zur Verringerung der Überbevölkerung beitragen. Die Zusammenarbeit mit der UNO läuft Hand in Hand und manchmal landet halt auch einmal so eine Hand in einem Spaghetti-Bolognese Mikrowellenfertiggericht.“

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Zertifizierte Verpackungskunst

Reklamationen sind derzeit das A und O meiner beruflichen Tätigkeit. Es gab mal einen Anfang und ohne Ende werde ich derzeit nonstop mit Beanstandungen von unseren Kunden überhäuft. Für unsere Firma, bei welcher die Qualität der Produkte einen hohen Stellenwert besitzt, nicht gerade ein Vorteil. Erst recht nicht für mich, da ICH die Bearbeitung dieser Reklamationen übernehmen und zusätzlich die betroffenen Kunden vertrösten und mit schamlosen Lügen beruhigen muss. Qualität kann ganz schön aufwändige sein.

Jetzt verstehe ich auch, warum in Qualität das Wort Qual an erster Stelle steht.

Qualitätsmanagement (QM) bezeichnet alle organisatorischen Maßnahmen, die der Verbesserung der Prozessqualität, der Leistungen und damit den Produkten jeglicher Art dienen

Philip B. Crosby, einer der ganz grossen und sozusagen „Miterfinder“ was Qualität im Management betrifft, erstellte einst 4 Grundsätze wie Qualität zu definieren sei. Unsere Firma hielt sich in den letzten Monaten leider nicht an diese Grundsätze, sondern produzierte grundsätzlich Ausschussware. Wie lässt sich das verhindern? Und was ist überhaupt Kualität?

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Dies lässt sich am besten mittels der Norm ISO 9001 des Qualitätsmanagements erklären, über welches heutzutage fast jedes Unternehmen verfügt. Gemäss EN ISO 9001 werden im QM-System die Mindestanforderungen einer Organisation bezüglich Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen festgelegt, welche nicht nur den Kundenerwartungen sondern auch den Behörden gerecht werden müssen. Mit Organisation sind gewinnorientierte Unternehmen wie Nestle gemeint und NICHT etwa die Mafia. Auch wenn das geschäftliche Vorgehen und Ziel (gnadenlose Vernichtung der Konkurrenz und saumässig viel Geld machen) dasselbe ist, so wird die Erreichung dessen doch (meist) auf verschiedenen Wegen angestrebt. Den Todeskuss setzen zuweilen beide ein.
Wurde so ein QM aufgestellt, lässt man dieses System von einem unabhängigen Dritten (Zertifizierungsstelle) gegen viel Geld zertifizieren. Möchte man das Geld lieber in die eigene Tasche stecken, kann man die Kosten auch mit Logenplätze an wichtigen Fussballspielen und Nutten begleichen (für mehr Infos bitte hier melden)

Stellt man sich nicht allzu dumm an, so erhält man ein ISO 9001 Zertifikat und hat somit den Beweis, dass die internen Unternehmensabläufe dem internationalen Standard für Qualitätsmanagement (QM) entsprechen.
So ein Zertifikat hat mittlerweile fast jeder.

Ja, sogar wir!
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Aber anstatt jetzt jeden fehlerhaften Prozessablauf unseres Betriebes unter die Lupe zu nehmen und damit die Speicherkapazität von WordPress vor eine ernsthafte Herausforderung zu stellen, möchte ich nur kurz auf ein Beispiel eingehen. Und zwar in Form eines  kleinen Blickes auf unseren internen Arbeitsablauf bei kontinuierlichen Verbesserungsprozessen. Was nämlich auf den ersten Blick eindeutig und klar erscheint („Wir sind zertifiziert und was jeglichen Arbeitsprozess betrifft, so halten wir unser immer strikte an das Handbuch“) entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als Wunschdenken („Handbuch? Was für ein Handbuch?“)
Als Hersteller von äusserst präzisen und heiklen Fertigteilen nützt natürlich die ganze Planung und Fertigung gar nichts, wenn unsere Artikel letztendlich nicht gegen allfällige Transportschäden geschützt und sicher verpackt an ihr Ziel gelangen; ist schliesslich auch noch Teil des QM-Systems. Die Plastik-Industrie hat uns diesbezüglich keine Grenzen gesetzt und so können wir von Verpackungschips bis Luftpolsterfolie, von Noppenschaum bis Schaumstoff-Inlays aus dem Vollen schöpfen, bevor diese Plastikware später dann ihr Fortleben hilflos auf den Weltmeeren der Erde dahintreibend beenden muss, bis sie von plastikfressenden Fischen umweltgerecht entsorgt wird.
Wenn wir gemäss dem Qualitätsmanagement all diese Möglichkeiten berücksichtigt, unser Bestes gegeben und mit Herzblut den Auftrag ausgeführt haben, ja, dann sieht es bei der Kundenzustellung dann so aus:

Verpacken? Können wir!

Verpacken? Können wir!


Na, da gibt es nicht mehr viel zu sagen. Über mangelnde Bewegungsfreiheit können sich unsere Fertigteile ja schon mal gar nicht beschweren. Also entschuldige ich mich beim Kunden, verwende unzählige Floskeln, spreche von einem aussergewöhnlichen Umstand und schaue gleichzeitig irgendeine Netflix-Serie auf meinem iPad. Der Kunde soll sich mal nicht so anstellen.

Andere bekamen schliesslich schon ganz andere Post zugestellt…200-14

 

 

 

 

 

Aber macht nichts, kann ja mal passieren. Dafür haben wir ja das Qualitätsmanagement ISO 9001. Man will neue wirtschaftlichen Vorteile schliesslich auch mittels kontinuierlichen Verbesserungen vorantreiben und dazu braucht es auch Fehler. Also bekommen in unserer Firma erstmal alle involvierten Mitarbeiter des ominösen Paketes tadelnde Worte vom QM-Leiter zu hören, dann werden Operationspläne korrigierte und zusätzlich wird noch ein Waldstück von der Grösse Liechtensteins abgeholzt, damit genügend Papier vorhanden ist, um all die Änderungen und Verbesserungen QM-gerecht schriftlich festzuhalten und im Handbuch abzulegen. Und eine Verbesserung ist bei solch einem Verpackungskunstwerk wie oben auch bitter nötig. Unter dem Strich kann es ja nur noch besser werden und eine schlechtere Verpackung ist gar nicht möglich.

4 Monate später.

Verpacken? Wir haben nichts verlernt.

Verpacken? Wir haben nichts verlernt.

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Na? Noch Fragen, warum ich auf alkoholische Getränke während der Arbeitszeit nicht verzichten kann?

Wir haben im Eingangsbereich so eine Verkaufs-Weisheit aufgehängt: „Qualität ist, wenn der Kunde wieder kommt“. Naja, momentan kommt bei uns immer nur die Ware retour. So lange die Kunden weiterhin bestellen ist ja gut.

Wir bemühen uns aber wirklich. Und das wollen wir auch allen reklamemässig zeigen! Darum haben wir auch den Plan entwickelt, uns werbungstechnisch dort inspirieren zulassen, wo Verbesserungen immer ein Thema sind und zudem einen grossen Erfolg feiern: in der Plastischen Chirurgie. In einer gross angelegten Werbekampagne präsentieren wir bald all unseren Kunden in Zeitungen, auf Werbetafeln und Litfasssäulen über welch eindrucksvolles Verbesserungspotential wir verfügen. Das komplette Endprodukt mit Firmenname kann ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch niemandem zeigen, aber fotografisch dargestellt sieht unser Werbefeldzug dann so aus:

Kontinuierliche Verbesserung? Können wir!

Mit kontinuierlicher Verbesserung das Beste für Sie herausholen!

Neukunden werden uns die Tür einrennen und sich im Flur  gegenseitig auf den Füssen stehen! Gut, dass genau dort, in einem dunklen gerahmt in edlem Eichenholz und hinter kratzresistentem Sichtglas, der Ursprung unseres qualitativen Erfolgs deutlich sichtbar an der Wand hängt: Unser ISO 9001 Zertifikat!

Im Fitnesscenter

Nebst unzähligen Dingen gibt es speziell zwei Sachen, an welche ich mich nur schwer gewöhnen kann und mag: Filme von Whoopie Goldberg und Schmerzen. Natürlich schmerzt auch ein Film von besagter  Schauspielerin Filmkünstlerin Star Frau Whoopie, aber in diesem Fall spreche ich insbesondere von körperlichen Schmerzen. Nachdem ich im Herbst letzten Jahres einen Bandscheibenvorfall hatte, welcher seitens der Ärzte erst nicht erkannt, dann mit Unfähigkeit behandelt und zu guter Letzt doch noch mit einer Spritze gebändigt wurde, meldete sich gegen Ende Jahr der Schmerz in meinem Rücken zurück. Weil ich Angst hatte, mich bald wieder nur schlurfend fortbewegen zu können und nur noch Freude beim Essen zu finden (ich nenne es das „Walking Dead-Syndrom“) entschied ich mich, sofort und augenblicklich etwas dagegen zu unternehmen.

Weil der begriff sofort im Zusammenhang mit körperlicher Tätigkeit im Wortschatz eines Mannes oftmals ohne zeitliche Begrenzung verwendet wird („Bringst du mal den Müll raus?“ – „Sofort, aber erst noch…“), vergingen nochmals zwei Monate bis ich mich mental dazu aufraffen konnte, mich in einem Fitnesscenter zum Rückentraining anzumelden. Dass dies am selben Tag geschah, als mir meine wunderbare Frau infolge fehlender Initiative mit körperlicher Gewalt drohte, war dagegen purer Zufall.

Glücklicherweise sind es nur knapp fünf Minuten zu Fuss bis zum Fitnesscenter. Zu kurz, als dass mich mein innerer Schweinehund mit einer leidenschaftlichen Rede über die Bequemlichkeit eines Sofas jetzt noch umstimmen konnte. Mein Entschluss stand fest: Das zog ich jetzt durch! Knapp fünf Minuten später wankte mein Entschluss aber bereits das erste Mal. Das Center befand sich im schwindelerregenden 1.Stock und weil es keinen Fahrstuhl gab, musste ich auch noch die Treppe benutzen. Zwei Liter Wasser und ein verschwitztes T-Shirt später hatte ich die Herausforderung von mehr als 16 Stufen (aufgerundet) aber bravourös gemeistert.

An diesem ersten Tag wurde erst mal eine Bewegungsmuster-Analyse durchgeführt, mit dem Ziel, meine Beweglichkeit und Kraft zu prüfen. Ich schaffte alle Übungen, kam nicht mal gross zum Schwitzen und es zeigte sich, dass ich die Beweglichkeit einer einbandagierten Mumie besass und gerade mal über die Kraft verfügte, um mittels elektrischem Dosenöffner eine Büchse Champignons öffnen zu können. In Anbetracht dessen, dass ich Pilze nicht einmal mag, ein doch etwas niederschmetterndes Ergebnis. Um mich zu ermutigen, gab es jetzt nur noch eine Sache:

Ein Panda auf dem Schaukelpferd.
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Zwei Tage später fand mein erstes wirkliches Training statt. Ich wollte natürlich nicht gleich wieder mit meiner schlechten Form auffallen und hatte mich die letzten zwei Tagen am Training eines Bodybuilder orientiert. 200-1Es sollte sich jedoch herausstellen, dass mein stundenlanges Posing vor dem Spiegel rein gar nichts bringen würde. So wurde mir mein persönliches Trainingsprogramm im Center überreicht und zusammen mit dem Instruktor wurden nicht nur alle notwendigen Trainingsmaschinen erklärt, nein, anstrengender Weise musste ich diese auch gleich noch benutzen. Es zeichnete sich relativ schnell ab, dass ich diesmal nicht wieder transpirationsfrei davonkommen würde. Mein Schweissfluss brauchte den Vergleich zum Wasservolumen der Niagarafälle nicht zu scheuen und hätte ich mir das Schweisstuch einfach aufs Gesicht gelegt, hätte man es wohl als Self-Waterboarding bezeichnen können.

Hier ein paar Impressionen aus meinem Training:

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Mit System in den Wahnsinn

Mit einem beschwingten Fingerschlag drücke ich die Enter-Taste und im nächsten Augenblick ist der Computer auch schon abgestürzt. Ungewollt, versteht sich. Und während in den USA der 149. Unschuldige aus der Todeszelle entlassen wird, fluche ich zum 149. Mal über das firmeninterne IT-System. Mit dem Unterschied, dass diese nummerische Gleichheit in den USA bis aufs Jahr 1973 zurückreicht und bei mir bloss auf einen Arbeitstag.

Unser derzeitiges Firmen Datenverarbeitungs-System gehörte wohl nie zur Sparte „Das Beste System, welches Sie auf dem Markt kriegen“ sondern eher in die Kategorie „Das Beste System, welches Sie auf dem Markt für sehr wenig Geld kriegen, Sie unglaublicher Geizhals“. Nichtsdestotrotz freuten sich anfangs auch alle unglaublich über diese neue Errungenschaft.

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Aber wie heisst es so schön in den Märchen? Es war einmal……So mag unser aktuelles ERP-System zwar vielleicht einmal ganz gut gewesen sein, aber das war zum Zeitpunkt, als der Rechenschieber vom Taschenrechner abgelöst wurde und Renée Zellweger noch wie Renée Zellweger aussah. Mittlerweile ist unser System aber nur noch langsam, veraltet und fällt insbesondere durch seine vielen peinlichen Macken auf. In der Tat: Das sind etwas zu viele Gemeinsamkeiten mit Boris Becker! Darum hatte sich die Geschäftsleitung im Frühjahr kurz hinterfragt und investierte wagemutig in „Das Beste System, welches Sie auf dem Markt kriegen, ohne gleich wieder als Geizhals dazustehen“. Natürlich erhofft sich die GL damit auch ein speditiveres Arbeiten seiner Verkauf Teams, ist aber vor allem froh, beim Telefonieren nicht mehr vom Gesprächspartner auf das hörbare Gefluche der verzweifelten Computeranwender im Hintergrund angesprochen werden zu müssen.

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Schluss mit Lustig: Die Horror-Clowns kommen!

Was mit verrückten Streichen auf YouTube begann, artete mittlerweile zu gewalttätigen Überfällen auf Passanten in Frankreich aus. Clown-Attacken verbreiten dort grosse Probleme und es wird befürchtet, dass sich dieser „Trend“ auch auf die umliegenden Länder ausweitet. Stürzten sich die Medien in den letzten Wochen geradezu kopfüber in den Terror der ISIS, wurde es in den letzten Tagen zunehmend clownesker.

  • 200-5Die Angst vor den Horror-Clowns (Spiegel)
  • French police warn about scary clowns (BBC)
  • Horror-Clowns erreichen die Deutschschweiz (Blick)
  • Wer hat Angst vorm bösen Clown? (Süddeutsche)

Natürlich muss diesem Treiben ein Riegel vorgeschoben werden, denn Gewalt darf keine Lösung sein! Auch nicht, wenn sie mit übergrossen Schuhen, knallroter Nase und Luftballons daherkommt. Währenddessen die Nachkommen von John Wayne Gacy das ganze Clowngeplänkel als Pipifax abtun, merkt man doch schon die Furcht und Unsicherheit in der Bevölkerung aufkommen. Man möchte sich wehren, nur geschieht dies an den falschen Orten. In Frankreich betreten, aus Angst vor Übergriffen aus dem Publikum, die Zirkusclowns die Manege derzeit nur noch mit Bodyguards an ihrer Seite. In Zentraleuropa werden Bilder von Ronald McDonald aus der bekannten Fastfood-Kette entfernt, weil durch das schlechte Image des Spassmachers Millioneneinbussen zur Weihnachtszeit befürchtet werden. Die Polizei ermittelt auch in Kreisen der Fans von der Serie „The Simpsons“. Das Phänomen der Horror-Clowns nahm kurz nach dem Serien-Tod des Vaters von Krusty dem Clown Gestalt an. Besteht da eventuell ein Zusammenhang? Lies mehr …

Ich und Halloween

Die wundertolle Karo hat mir mit voller Absicht ein Blogstöckchen an den Kürbis geworfen. Da eine ernsthafte Beantwortung der Fragen das Niveau meines Blogs enorm steigern würde, lasse ich das aber lieber. Dennoch ein paar Gedanken inspiriert durch ihre Halloweensche Blogparade.

Auch dieses Jahr fällt Halloween zufällig wieder auf den 31.Oktober und zahlreiche Kinder werden zur zahnärztlichen Freude wieder unterwegs sein, um Süssigkeiten zu erbetteln. Auch in Europa tritt dieser Anlass immer vermehrter auf. Nicht, dass ich mich gar nicht auskenne und einen Brokkolikopf anstatt Kürbis schnitzen würde, aber wenn ich Halloween höre, denke ich doch immer noch zuerst an John Carpenter‘s Horrorfilm von 1978. Ja, das Original und nicht das lausige Remake. Dies zeigt in cineastischer Weise auf, dass ich alterstechnisch doch etwas zu alt bin, um in kindlicher Freude noch auf Sammeltour zu gehen und dann herzhaft in einen Apfel mit Rasierklingen zu beissen. Das sieht man auch, wenn man einen Blick auf meine Kindheitsmonster wirft:

Die Harpyie aus "Das letzte Einhorn"

Die Harpyie aus „Das letzte Einhorn“

 

 

 

 

 

 

Der Clown aus "Poltergeist"

Der Clown aus „Poltergeist“

Schockt mich auch jetzt noch!!

Ich krieg jetzt noch Alpträume!

 

 

 

 

 

 

 

Nein, Halloween ist nichts für mich. Zudem müsste ich mich für das Sammeln  verkleiden und schlimmstenfalls sogar noch Schminke ins Gesicht klatschen. Da steh ich ja mehr drauf, morgens um 2 Uhr von einem schmerzhaften Krampf im Bein aus dem Schlaf gerissen zu werden. Die keltischen Druiden, welche das Halloween noch mit der nötigen Ernsthaftigkeit bedachten, dachten da wohl gleich und stülpten sich einfach `ne Kutte über und wärmten sich am Feuer eines brennenden Kindes im Weidekorb. Man musste sich schliesslich vor den Seelen der Verstorbenen schützen. Ja, das taten sie damals wirklich, the real Druids. Miraculix aus den Asterix-Bänden vermittelt da ein ganz falsches Bild!

Obwohl keine schriftlichen Nachweise vorhanden sind, vollzog sich (wohl auch an einem 31.Oktober) die Traditionsänderung erst, als sich ein paar Iren im Schiff mit Kind und Kegel (und Druiden mit Weidenkörben) auf nach Amerika machten. Dazumal eine lange Reise. Die Kinder nervten während der Überfahrt ihre Eltern derart mit dem Wunsch nach Süssigkeiten, dass diese ihren quengelnden Nachwuchs maskiert anderen Leuten auf den Hals hetzten. So hatten sie nicht nur ihre Ruhe, nein, die anderen Erwachsenen erfuhren dank den Kostüme auch nicht, wem sie die bettelnden Kinder zu „verdanken“ hatten. Es war nicht nur die Nacht, in welcher der ursprüngliche Brauch geändert wurde, es war auch gleichzeitig das Ende der blutrünstigen Druiden (und ihrer Kunst, einen anständigen Weidenkorb zu flechten)

So sind es auch dieses Jahr  nicht  die Druiden, welche für Angst und Schrecken sorgen, sondern die Horror-Clowns. Erst war die Klauenseuche, jetzt kommt die Clownsseuche.
Die ungeschminkte Wahrheit und die Folgen davon, morgen, an dieser Stelle.

ER – Das Prequel (Dr. Scharlatan)

Bevor ich mich dank Schmerzmittel tagelang im Delirium befindend im Spital aufhalten und meinen Geruchssinn dabei wehrlos den Flatulenzen eines anderen Patienten aussetzen durfte, musste ich meine Schmerzen (damals noch als ISG-Blockade diagnostiziert) von einem Chiropraktiker behandeln lassen. Einem Chiropraktiker, dessen großer Bauchumfang nicht nur seine Hemdknöpfe, sondern der auch die Geduld meines Umfeldes durch seine erfolglose Behandlung arg strapazierte.

Zahlreiche TV-Serien zeigen Ärzte, welche für das Wohl ihrer Patienten alles machen würden: Thirteen (Dr. House), McDreamy (Grey’s Anatomy), Flachzange (Scrubs) und wie sie alle heißen. In der Realität sieht das bisweilen anders aus und ausgerechnet ich erwischte einen Dummschwätzer. Ich nenne ihn Dr. Scharlatan, weil Dr. Kannix zu sehr nach Asterix klingt und bei allen anderen möglichen Spitznamen keine Jugendfreigabe mehr für diesen Blog möglich wäre.

Bei der 1. Sitzung bombardierte mich Dr. Scharlatan erst mal mit zig Fragen zu meinen Beinschmerzen, als auch meinen sonstigen gesundheitlichen Zustand betreffend.  Daraufhin machte er noch dieselben Kraft- und Druckübungen an den Beinen wie sie bereits mein Hausarzt ausübte und bestätigte dann auch dessen ISG-Diagnose. Er entschied, mich einer Elektrotherapie zu unterziehen und als ich nachfragte, wann sich erste Besserungen zeigen würden, meinte er, dass dies bereits nach 3 – 4 Sitzungen  der Fall wäre. Das hörte ich nicht nur gerne, nein, ich war sogar froh wie ein Schwein mit Windrädern darüber!

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So wurde ich mit einem Leuchtstift nahe dem Steißbein markiert und in ein anderes Zimmer gebracht, wo mir an die gekennzeichneten Stellen Elektroden aufgesetzt und ich unter Strom gesetzt wurde. Während der Behandlungsdauer von knapp 10 Minuten verspürte ich nur ein leichtes (nicht unangenehmes) Kribbeln und sonst nichts; dann durfte ich wieder gehen; so gut es eben ging.

Nachdem die 1.Sitzung  doch etwa 1 Stunde dauerte, versicherte mir Dr. Scharlatan, dass die nun folgenden Behandlungszeiten höchstens noch  15 Minuten dauern würden. So kam ich zwei Tage später wieder und wurde gleich in eine kleine Kabine mit Liege, Spiegel und Kleiderhaken geführt, wo ich dann abgeholt würde; die Hose könne ich schon mal ausziehen. Da man sich nur als Italiener wirklich bequem auf der kleinen Liege strecken konnte, setzte ich mich halt hin und lauschte dem Praxisbetrieb. Es war nämlich so, dass die Kabine keine Decke hatte und so bekam man mit, wie  die Empfangsdame alle Patienten begrüßte. Freundlich fragte sie jeden, ob es ihm denn schon besser ginge und erstaunlicherweise lautete die Antwort jedes Mal „nein, nicht besonders“. Diese Erkenntnis hätte mir eigentlich da schon eine Warnung sein sollen.

1.Warnung: Wenn „alle“ Patienten von keiner Verbesserung sprechen, taugt der Arzt wahrscheinlich nix

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ER – Das Wunder, die Behandlung und das Ende (?)

Es ist Donnerstagmorgen. Seit nunmehr vier Tagen lag ich nun bereits hier im Spital, bekam zwar keine anständige Diagnose, dafür aber Frühstück nach Wahl, zwei warme Mahlzeiten und beste Medikamentenbetreuung. Seit gestern war nun noch ein neues Schmerzmittel hinzugekommen, welches sich um die neuropathischen Schmerzen zu kümmern hatte. Es machte zwar leicht schwindelig, aber dafür war ich nach Einnahme dermaßen zugedröhnt, dass ich überzeugt war, jetzt Einlass in den „White Widow-Bereich“ der Pharmakologie erhalten zu haben. Näher würde ich dem medizinischen Marihuana wohl nicht mehr kommen.

Ich wollte mich schon zurücklehnen und stundenlang lethargisch das Fernseh-Testbild betrachten, als ich über die sozialen Netzwerke von den verschiedenen Plänen meiner wunderbaren Frau und Freunden erfuhr. Sie alle hatten die Nase gestrichen voll von der Tatenlosigkeit der Ärzte! Während meine Frau mit den zuständigen Ärzten heute richtig Tacheles reden wollte (sie taten mir jetzt schon etwas leid), kursierten auch Gerüchte über eine Entführung aus und der Einweisung in ein anderes Spital. Dazu wollte hier noch jemand einbrechen, um einfach nur meine Pillen zu klauen. Ich hatte diese Aktivitäten noch kaum richtig erfasst, da öffnete sich die Tür zum Zimmer und vor mir standen…..Klugscheisser-Ärztin und ein fremder Mann in blauem Schlupfkasack. Ich wollte ihm schon eine Krücke über den Kopf ziehen, da ich Angst um meine Pillen verspürte, da stellte sich dieser als Rheumatologe vor, welcher sich um meine Schmerzen in meinem Bein kümmern wollte. Erst fasste er mich an (auf eine gute, ärztliche Weise), dann zeigte er mir anhand einer Skizze meine Schmerzursache auf, stellte eine Diagnose und hatte sogar eine Lösung parat! Nach all diesen Tagen hier im Spital kam mir das vor wie, wie….

Als Wunder gilt umgangssprachlich ein Ereignis, dessen Zustandekommen man sich nicht erklären kann, so dass es Verwunderung und Erstaunen auslöst. Es bezeichnet demnach allgemein etwas „Erstaunliches“ und „Außergewöhnliches“

Dass der Ursprung meiner Schmerzen aus dem Rückenbereich kam, war mir seit dem ersten Hausarztbesuch anfangs August klar. Trotz der baldigen ISG-Blockade Diagnose, hatte ich aber nie große Schmerzen im Rücken, sondern generell nur im Bein. Der Rheumatologe benötigte ca. 10 Minuten bis klar war, dass meine erste Sakralwurzel (S1) betroffen war und, was mein Hausarzt stark bezweifelte und mein danach tätiger Chiropraktiker wochenlang vehement bestritt (separater Blogbeitrag folgt….), zeigte sich auf dem MRI dann klar und deutlich: ein eindeutiger Bandscheibenvorfall. Jetzt sollte es plötzlich schnell, schnell gehen. Nachdem ich bereits tagelang die typischen Eigenschaften eines Bandscheibenvorfalls aufwies und die Klugscheisser-Ärztin sich zwar wiederholt ob der hohen Schmerzmitteldosierung besorgt zeigte (mich aber trotzdem nie nochmals durchchecken ließ) und mir sogar nur einen Tag vorher extra noch ein neues Medikament verschrieb um die Wirkung zu beobachten, wollte man an mir jetzt sofort eine CT-gesteuerte Injektion vornehmen, auch wenn nicht ganz klar war, ob es sich wirklich um eine Bandscheibenvorwölbung oder (was jedoch äußerst selten ist) um einen Tumor handelte, was da auf den Nerv drückte. Auch wenn sie mir das MRI doch tatsächlich noch versuchte auszuschwatzen (weil es doch soviel koste und weil die Injektion doch gleich in etwa 1 Stunde ausgeführt werden konnte und der zuständige Arzt danach evtl außer Haus sei) bestand ich darauf und erstickte ihre weiteren Entgegnungen gleich im Keim.

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ER – Die Diagnose lautet….

Da die Schwestern entschieden haben, das vollgekackte Bett von Gandalf dem Hässlichen zu putzen sowie ihn grösstenteils bei offener WC-Tür zu waschen und mir gleichzeitig das Essen zu servieren, verspüre ich unerklärlicherweise plötzlich keinen Appetit mehr und habe Zeit, eine weitere Episode von ER – Erdmannlibob’s Room zu erfassen. Diesmal geht es um meinen Befund.

Aufmerksame Leser wissen, dass ich infolge der starken Beinschmerzen ins Spital ging. Das habe ich natürlich auch bei meiner Aufnahme hier in der Notfallstation deutlich gemacht und wurde entsprechend auch angesehen. Und was auch immer meine wunderbare Frau zukünftig sagen wird, es waren Freudentränen bei der kurzen Untersuchung der Ärztin die da in meinen Augen auftraten und nicht etwa Tränen des Schmerzes!
Später um die Mittagszeit, mittlerweile lag ich natürlich bereits im Zimmer beim fetten Gandalf und dem Lookalike-Branson, kam die Medi-Schwester vorbei. Höflich stellte Sie sich bei mir vor und erkundigte sich nach meinen Rückenschmerzen. Rückenschmerzen? Ich klärte sie über mein tatsächliches Leid auf und nahm die Tabletten in Empfang. Ich verbrachte einen schönen Nachmittag mit Besuch und bald war auch schon der Abend angebrochen. Eine intravenöse Einnahme von Paracetamol und später Novalgin sollte mir das schlafen erleichtern bzw ermöglichen. So sagte mir jedenfalls die Nachtschwester. Und falls die Rückenschmerzen zu stark wären, einfach klingeln und es gäbe noch etwas anderes.
Zack, schon wieder wurden die Rückenschmerzen erwähnt….ich berichtigte sie und erfuhr dann, dass ja am nächsten Tag die Ärztin bei mir vorbeischauen würde. Nach einem Gang aufs Klo, wo ich einmal mehr an eingetrocknetes Safran-Risotto erinnert wurde, konnte ich endlich mal wieder schlafen.

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